Die Kaiserjäger

Die Tiroler Kaiserjäger - Regimenter

Seit dem Jahre 1868 hatte, abgesehen von einigen außeretatsmäßigen Kapellen, die Jägertruppe, bestehend aus dem Tiroler Jägerregiment „Kaiser" und den selbständigen Feldjägerbataillonen, keine Musik mehr.

Mit 25. April 1895 wurde das bisherige Tiroler Jägerregiment „Kaiser" in vier Tiroler Kaiserjäger-Regimenter umgewandelt, von denen jedes eine Musik in der Stärke eines Infanterie-Regiments erhielt: 

2 Oberjäger (Feldwebel), 
4 Unterjäger (Korporäle), 
5 Patrouille-Führer (Gefreite) 
30 Jäger und 
2 Eleven. 

Eine der zwei systemisierten Oberjäger-Stellen war für den Musikführer vorgesehen, für den auch hier - wie bei der Infanterie - die Bezeichnung „Regimentstambour" gebraucht wurde, obzwar es bei den Kaiserjägern keine Kompagnietamboure, sondern nur Hornisten gab.

Die Kaiserjägermusiken führten ganz dieselbe Instrumentalbesetzung wie jene der Infanterie, sie unterschieden sich von diesen nur durch die Jäger-Uniform, 

graue Waffenröcke mit grasgrünen Aufschlägen, Jägerhut mit Federbusch, auf dem Bandelier des Musikführers (Regimentstambours) war an Stelle der silberbeschlagenen Trommelschlägel als Emblem ein Jägerhorn angebracht. Gleich den Musikkapellen der Infanterie leisteten auch jene der Kaiserjäger unter der Leitung mancher berühmter Kapellmeister, wie Gustav Mahr (2. u. 4. Rgt.), Gabriel Schebek (4. Rgt.), Karl Mühlberger (1. Rgt.), Rudolf Achleitner (3. Rgt.) u.a., Vorzügliches. Wie bei allen übrigen Regimentern war auch bei den Kapellmeistern und Musikern der Tiroler Kaiserjäger-Regimenter, die sich ansonsten nur aus Tirol und Vorarlberg ergänzten, das deutsche und böhmische Element vorherrschend. Bis zum Ersten Weltkrieg garnisonierten die Kaiserjäger-Regimenter in verschiedenen Städten Tirols.

Noch heute erinnert eine Anzahl schöner Militärmärsche an die einstigen Tiroler Kaiserjägerregimenter, so der „Tiroler Adler" (früher „Erzherzog Ferdinand Karl Marsch"), der „Seyffertitz-Marsch" von Rudolf Achleitner, die Märsche „Fennerjäger", „Hoch Tirol", sowie der „Andreas Hofer Marsch" von Gustav Mahr. Besondere Popularität aber genießt der Marsch „Mir san die Kaiserjäger", eine Komposition des 1943 verstorbenen Kaiserjäger-Kapellmeisters Karl Mühlberger und des einstigen Kaiserjäger-Leutnants Max Depolo, von dem Text und Triomelodie stammen.

 


 

Die 4 Tiroler Kaiserjägerregimenter

Bemerkung zur Garnison: Jedes Regiment hatte 4 Battailion. Die Stadt in Fett Buchstaben war Sitz des Regimentshauptquartier die anderen Bataillone sind nicht speziell erwähnt.

Beispiel: 1.Regiment der Tiroler Kaiserjäger: 1. und 2. Battailion Trient, 3. Battalion Levico, 4. Battalion Innsbruck.

 

Regiment Jahr Garnison Regimentsmarsch Komponist
1.Regiment der
Tiroler Kaiserjäger
1895 Trient, 3. Levico, 4. Innsbruck "Tiroler Kaiserjäger Marsch" Op. 23 Karl Mühlberger
2.Regiment der
Tiroler Kaiserjäger
1895 Bozen, 3. Meran, 4. Brixen "Tiroler Marsch"
"Regiments Zauber Marsch"
"Musik voran Marsch"
Eduard Tauber
Georg Schnudtner
Georg Schnudtner
3.Regiment der
Tiroler Kaiserjäger
1895 Rovereto, 1. Riva, 4. Trient "Andreas Hofer Marsch" Op. 279
Defiliermarsch des 3. Tiroler
Kaiserjägerregiment
Karl Komzak
4.Regiment der
Tiroler Kaiserjäger
1895 Trient, 1. Mezolombardo, 2. Mezocorona, 4. Hall "Ein treu Soldatenblut Marsch"
"Immer stramm Marsch"
"Heldenmut Marsch"
"Mit Schneid und Freud Marsch"
Rudolf Kummerer
Sigmund Suchy
Sigmund Suchy
Sigmund Suchy

 

Beim 2. und 4. Regiment geht nicht eindeutig hervor welcher der Regimentsmarsch des jeweiligen Regimentes ist, alle angeführten Märsche sind dem Regiment gewidmet.


Übernommen von Reinhard Wieser

 

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